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Das UT Connewitz, SchubladenKonsortium & Electric Eclectic laden ein:
WHY? (anticon, tomlab/us) und Lightning Bolt (load records/ us), am Mittwoch ,den 12. November 2008 20 Uhr im UT Connewitz/ Wolfgang-Heinze-Strasse 12a, Leipzig (Connewitz)
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WHY?
Nicht allgemein bekannt ist, dass Yoni Wolf, der aus Cincinatti, Ohio stammend nicht nur der Kopf des psychedlischen, Folk-Pop Kollektivs WHY? darstellt, sondern dass er darüber hinaus mit seinen ausgeprägten Fähigkeiten längst einigen Wirbel verursacht hat. Yoni Wolf war in jungen Jahren Mitbegründer des experimentellen Labelkollektivs Anticon und hat als Mitglied von cLOUDDEAD (zusammen mit Subtle Frontman Dose One und DJ/Producer Odd Nosdam) bereits breite Anerkennung bei Kritik und Publikum gefunden. Ihr wachsendes Vermächtnis, das nicht zuletzt im Vorgängeralbum "Elephant Eyelash" begründet liegt (eines der meistbesprochenen independent Alben des Jahres 2005), führen Yoni Wolf und seine WHY? Bandkollegen mit ihrer bis dato kritischsten und zugleich schlüssigsten Veröffentlichung weiter. "Alopecia" ist eine Sammlung harter Reime, die Yoni Wolf mit einem unbeugsamen Lächeln vorträgt, als Lebenslustiger, der erst verachtet und dann wiedergeboren wurde: kleine Selbstmorde, werden in Form von Gedichten über dichte musikalische Arbeiten gesungen. Seine kleinen Weisheiten über die Höhen und Tiefen des Alltags, wurden in Aborten niedergeschrieben und jetzt in die Welt geschickt. Yoni Wolfs tiefsinnige Lyrik ist wirklich eigensinning und seine Band spielt die dazu passende, versponnene, dunkle und expressive Musik. Für die Aufnahmen zu "Alopecia" hat sich das Trio WHY? (Yoni Wolf, sein Bruder Josiah und der Langzeit Kollaborateur Doug McDiarmid) zwei weitere Mitstreiter ins Boot geholt: Andrew Broder und Mark Erickson, die als Art-Rock Pioniere Fog bei Lex Records/Ninja Tune unter Vertrag sind. Die Aufnahmen fanden zu einem Grossteil in Minneapolis statt, was den 14 Songs dieses Albums eine gewisse Dringlichkeit verleiht, die auf bisherigen WHY? Veröffentlichungen fehlt. Von der hymnischen ersten Single "The Hollows" bis zum trockenen Rapsong "By Torpedo or Crohn's", schafft es die Band durchgängig die Grenzen ihres Sounds zu sprengen und extrem virtuos mit Stimmungen und Texturen zu spielen. Kein Thema und keine musikalische Idee ist hier Tabu und dennoch lassen sich die Geheimnisse von "Alopecia" leicht vermitteln und der Hörer wird geradezu dazu eingeladen, sich in der Entschlüsselung des Rätsels zu verlieren. Als Kind taggte Yoni Wolf die Strassen von Ohio mit der simplen und kryptischen Botschaft "WHY?". Mit "Alopecia" scheint er diese Frage beantwortet zu haben.
Links
http://www.tomlab.de
http://www.myspace.com/whyanticon
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LIGHTNING BOLT
Wenn LIGHTNING BOLT ein Album veröffentlichen und es "Hypermagic Mountain" taufen, dann sind beide Namen Programm. Das Duo schießt eine Trommel und Bass-Attacke von der Größe eines Supertankers in die Stratosphäre und lässt sich von Problemen wie Sauerstoffmangel im Weltraum nicht aufhalten.
Der Sound der Band ist beeinflusst von japanischen Noise-Rock-Bands, etwa The Boredoms oder The Ruins, auch Sun Ra wird als Einfluss genannt und dabei durch vielfältige Verzerrungen sehr eigenständig und signifikant. Schlagzeuger Brian Chippendale etwa spielt sehr schnell auf seinem Instrument. Er klebt daher bei den Auftritten sein Gesangsmikrofon im Mund fest; das entstehende Mikrosignal wird danach noch durch mehrere Effektgeräte geschickt. Brian Gibsons Instrument ist zwar ein normaler elektrischer Bass, aber er ist wie ein klassisches Cello gestimmt. Zusätzlich ist anstelle einer der vier Bass-Saiten eine Banjo-Saite aufgezogen. Weitere Effektgeräte sorgen auch hier für einen prägnanten Sound. Trotz der scheinbar einfachen Konstellation aus Bass und Schlagzeug erzeugen die beiden Musiker ein wegweisendes Soundspektrum.
LIGHTNING BOLT klingen anders als alles, was es je gab und haben mit Hilfe eines neuen musikalischen Wörterbuches einen Sound kreiert, wie er intensiver kaum sein kann. John Peel lud LIGHTNING BOLT zur Session und ,Hypermagic Mountain" ist ein Album, das zwischen Elektro und Rock seinesgleichen sucht, während es das Potential hat, die Menschheit zu erlösen.
Typischerweise tritt die Band nicht auf einer Bühne auf, sondern inmitten des Publikum, auf dessen Höhe. Das führt zusammen mit dem fordernden Sound zu einem sehr intensiven Live-Erlebnis.
http://laserbeast.com/
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http://www.myspace.com/schubladenkonsortium
http://utconnewitz.de/
http://electric-eclectic.de/
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